Bis 2020 werden die britischen Streitkräfte die Standorte in Paderborn aufgeben. 9000 Soldaten mit ihren Familien sowie militärspezifische Dienstleistungen werden dann die Stadt verlassen. Besonders betroffen ist die Ortslage Sennelager. Sie ist durch das Militär im 19. Jahrhundert entstanden, mit dem Militär und der unmittelbar benachbarten Normandy - Kaserne und deren Truppenübungsplatz gewachsen und ist nun vom Abzug besonders betroffen. Was wird aus einem Ort, der überwiegend vom und mit dem Militär lebt, wenn dieses abzieht? Die zu erwartenden Leerstände im Geschäftsbereich, in der Infrastruktur und im Wohnungsbestand werden schon jetzt durch teilweise erheblichen Sanierungsstau in der historischen Bausubstanz, verbunden mit sichtbaren trading down – Effekten in den Erdgeschosslagen, überlagert.

Unklar ist auch die Perspektive der benachbarten Kaserne: von einer kompletten Aufgabe bis hin zu einer Weiternutzung durch die Bundeswehr ist alles in der Diskussion. Dies stellt eine große Herausforderung dar, auf die man sich in Paderborn – neben weiteren vier Konversionsstandorten! - frühzeitig einstellen und Strategien entwickeln will. So wurde für Sennelager im Jahr 2015 ein Bürgerdialog mit Stadtteilspaziergängen eingeleitet. Die Erstellung eines Integrierten Handlungskonzeptes macht erst Sinn, wenn die Perspektive für die Kaserne klar ist. Um handlungsfähig zu werden, wurden jedoch schon Überlegungen zur Anwendung des Besonderen Städtebaurechts für die zivile Ortslage Sennelager angestellt.

Die NH ProjektStadt übernahm zunächst die Kommunalberatung zur Anwendung des besonderen Städtebaurechts und des Instruments „Städtebauliche Sanierung“.